Schlagwörter: Artenschutz, Dialog, Förster, Geocaching, Jäger, nachhaltig, Natur, Naturschutz, naturverträglich, Waldbesitzer
Geocaching entwickelt sich – Geocacher müssen es auch
Eine neue Kategorie in meinem Blog ist notwendig geworden: Ich nenne sie „Dialog Natur!“.
Hier möchte ich auf interessante Entwicklungen, aufgrund des anhaltenden Zulaufs bei unserem Hobby Geocaching hinweisen, aber auch Maßnahmen und Verhaltensweisen für „nachhaltiges Geocaching“ aufweisen.
Geocaching hat in Deutschland in den vergangenen 3-4 Jahren einen rasanten Zulauf zu verzeichnen. Die Anzahl der Neu-Geocacher, so wie das immer extremer werdende Abenteuer in Wald und Flur, bleiben nicht ohne Auswirkung auf unser Hobby.
Jäger, Förster, Landwirtschaftsverbände so wie Waldbesitzer und Naturschützer verzeichnen einen Wandel in der Nutzung des Waldes. Mountainbiker (ebenso wie Kletterer und Kanufahrer) haben diesen Prozess schon etwas länger hinter sich. Heute steht die Geocaching-Community vor der Herausforderung, eine friedliche Co-Existenz mit den bereits existierenden Interessensgruppen anzustreben. Dies kann in meinen Augen jedoch nur gelingen, wenn sich reale Personen an einen Tisch setzt und miteinander sprechen. Hierbei ist Geocaching auf die Initiative und das aktive Mitwirken der Community angewiesen!
Dialoge vor Ort
Viele regionale Geocacher sind bereits in gutem Kontakt mit ihren lokalen Behörden, Naturschützern, Jägern, etc. Aus diesen Erfahrungen können andere Regionen evtl. einen positiven Nutzen ziehen, so dass ein immer größeres Netzwerk im Sinne eines guten Dialoges zwischen den unterschiedlichen Interessensgruppen entstehen kann.
Geocaching verändert sich! Die Pionierphase ist längst schon abgeschlossen. Alle die daran Teilhabe hatten wissen, dass diese Zeiten nicht wiederkehren werden. Geocaching ist aus den Kinderschuhen herausgewachsen und wie ein heranwachsender Jugendlicher, müssen nun auch wir als Geocaching-Community lernen, der Verantwortung gegenüber unsere Umwelt gerecht zu werden. Geocaching passiert in der Öffentlichkeit!
In diesem Sinne wünsche ich mir, dass sich möglichst viele von uns auf den Weg des Dialoges begeben.
Andreas (aka stash-lab)
Groundspeak Volunteer Reviewer
Der Dialog ist eine bestimmte Form der Kommunikation. Dabei verwende ich den Begriff ‚Dialog‘ in diesem Zusammenhang nicht umgangssprachlich, sondern im Sinne David Bohms. Im Dialog kommen Menschen zusammen, um gemeinsam zu denken, miteinander zu erkunden, zusammen nach Lösungen von Problemen zu suchen.
Der Physiker David Bohm (1917 – 1992) hat sich in seiner letzten Schaffensperiode intensiv mit dem Dialog beschäftigt. Während es in einer Diskussion (lateinisch von discutere = zerschlagen, zerteilen, zerlegen) darum geht, die Ganzheit auseinanderzunehmen, zu sezieren, hat Dialog (griechisch von Dia = durch, Logos = Wort) für Bohm die Bedeutung eines „freien Sinnflusses, der unter uns, durch uns hindurch und zwischen uns fliesst“. Es geht also um Partizipation, um Teilhaben, sich beteiligen, miteinander denken.
Grafik: Geocaching.com
Foto: K. Breker
Haloa!
Sehr schön geschrieben und ein sinnvolles Projekt. Ich freue mich schon jetzt, weitere Beiträge zu diesem Thema zu lesen.
Es wird langsam Zeit, dass persönliches Geltungsbewusstsein oder die Möglichkeit, sich auf Kosten der Natur mit einer „endg***en“ Lokation zu profilieren zu Gunsten der Natur zurücksteht. Leider ist dies ein langwieriger Prozess, zumal der Grundstein für derartiges Denken leider oftmals nicht schon in der Kindheit gelegt wird.
Darum *daumenhoch*!
Viele Grüße
TJ.
Ich kann dir vorbehaltlos zustimmen. Geocaching ist inzwischen längst ein Massenphänomen. Die Zeiten des stillen, geheimnisvollen, verborgenen Suchens sind längst Geschichte.
Für die Community wird es meiner Meinung nach auch allerhöchste Zeit, ihr Tun gründlich zu überdenken. Mit der hohen Verbreitung von völlig unnützen Baumklettercaches und dem Verstecken von Geocaches auf Lost Place Geländen, sowie anderen neuralgischen Orten, beschwören wir die Probleme geradezu herauf.
Ich würde mir insgesamt wünschen, dass Geocaching wieder eine Wende zurück zu den Wurzeln macht – natürlich ist mir bewusst, dass das reines Wunschdenken ist.
Dennoch: etwas massvollerer Umgang beim Cachen, etwas mehr Zurückhaltung gegenüber den Medien und vielleicht eine „Gesundschrumpfung“ der aktiven Geocaches in Deutschland könnte wahre Wunder bewirken.
Ich würde es außerdem begrüßen, wenn die Regularien euch Reviewern andere Werkzeuge zur Verfügung stellen, um generell für etwas mehr Ruhe sogar stellenweise etwas mehr Ordnung zu sorgen.
Schöne Grüße,
Dieter
Danke Dir für Deinen Kommentar. Ich stimme mit Deinen Wünschen überein, aber leider wird das nicht mehr ausreichen.
Nach außenhin wird zwar eine Community wahrgenommen, handeln tun aber einzelen Menschen. Somit reicht es nicht aus, auf die Vernunft DER Community zu setzen. Wir benötigen vielmehr die Vernunft einzelner Geocacher, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehört nicht nur eine Portion Selbstvertrauen, sondern auch Wissen (Fachkompetenz), Standing in der Community und kommunikative Kompetenzen. Ohne „offizielle“ Legitimation (was auch immer das heißt) wird es kaum möglich sein, den großen Dampfer „Community“ zu steuern. Daher denke ich, dass sich die Geocaching-Szene in Deutschland nicht mehr lange vor formellen Zusammenschlüssen, oder nenne wir es mal „Vereinigungen“, drücken kann. Aber auch dies birgt Chancen und Risiken.
Auch Groundspeak hat schon seit längerer Zeit erkannt, dass es einen Handlungsbedarf gibt. Die ersten Weichen sind gestellt, daher WIRD sich einiges ändern. Zumindest für diejenigen Geocacher, die bisher die extreme Freiheiten und die Individualität dieses Hobbies in Deutschland genossen haben.
Menschen bilden Gruppen, Gruppen bilden Massen. Massen sind annonym. Wir brauchen mehr Gesichter in unserem Hobby. Gesichter, hinter denen positive Charaktere stecken, mit guten Ideen und dem Gespür für verantortungsvolles und nachhaltiges Handeln. Ich bin mir sicher, dass wir ausreichend solcher Personen in unserer Community haben. Die Aufgabe wird sein, diese Charatere in ihrem Tun zu bestärken. In manchen Regionen hat dieser Prozess bereits begonnen. Das lässt hoffen!